HV Feb. 2016 - Ornithologischer Verein Gais AR

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HV Feb. 2016

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Ende Februar traf sich eine stattliche Zahl Gaiser Vogelkundler und Kleintier-Züchter zum jährlichen Rückblick aufs Vereinsjahr. Als vorgängige Stärkung wartete das Gasthaus Krone mit feinem Salat, leckerem Hackbraten, Quornplätzli, Kartoffelstock und "amächeligem" Gemüsebouquet auf.
 
Der Präsident Reinhold Wick liess mit einigen Bildern das Jahr nochmals Revue passieren: Den Maibummel in die Wissbachschlucht zur Kolumbanshöhle und die zweitägige Exkursion zur Vogelberingungsstation auf dem Col de Bretolet im Unterwallis mit den eindrücklichen Erläuterungen über Netze und seltene Vögel, über kreisende Raubvögel und über den abwechslungsreichen Tages- und Nachtablauf auf der Station.




Die Jahresrechnung schliesst mit einem Defizit von rund 1300 Fr. und fürs nächste Jahr ist ein Rückschlag von 850 Fr. budgetiert. Das Budget bleibt im üblichen Rahmen.   
Der Antrag, in Zukunft nur noch Gaiser Projekte zu unterstützen um so die Kasse etwas zu schonen, wird von der Versammlung abgelehnt. (2015 wurde ein Beitrag für die Schweizer Vogelschutz-Jugendgruppe Natrix gesprochen, wo einige der jungen Gaiser Mitglied sind)
Die vom Vorstand beschlossene Durchführung der Schweizerischen Kleintier-Ausstellung im Dezember 2019 in Gais dürfte wieder einen Zustupf in die Kasse geben.


Der Vogelschutzobmann Röbi Nagel wusste Interessantes zur Nistkastenreinigung und – pflege zu berichten. Der nasse Frühling war wohl schuld, dass die Kästen (trotz späterem Rekordsommer) eher unterdurchschnittlich belegt waren. Erfreulicherweise gibt es bei uns regelmässig einige Gartenrotschwanzbruten, auch Trauerschnäpper fühlen sich heimisch und auf der Egg wohnt weiterhin ein Neuntöter. Im Kleckelmoos wurde von einigen tatkräftigen Mitgliedern in einer Sonderaktion das Inseli gerhodet und „geputzt“, wobei ein schmales Brett als Brüggli dienen musste.. nicht jedermanns Sache!

Der Vorstand wird in gleicher Zusammensetzung bestätigt.
 
Im neuen Jahresprogramm stehen wiederum einige Highlights: der Besuch im neuen Lehmbaugebäude der Vogelwarte Sempach mit grosser Ausstellung und der Pflegestation für kranke, verletzte oder verwaiste Vögel – die botanische Exkursion auf den Resspass – die Vogelbeobachtung im Walderlebnisraum − der Ausflug in den Tierpark Feldkirch, wo Hans Brüschs Schützlinge aus seinem früheren Tierparadies eine neue Bleibe gefunden haben − die diesjährige „Nistkastenwoche“, die für einmal öffentlich ist − der Chlaushöck mit dem passionierten Tierbeobachter Hans Oettli über „Wildtiere am Stadtrand“.


Unserem Mitglied Köbi  Weder, der seit mehr als 40 Jahren in unserem Verein tätig ist, wurde vom Verein Kleintiere Schweiz die Ehrenmitgliedschaft verliehen.


Reise an Schottlands Küsten

Eine überaus faszinierende Power Point Präsentation bildet den krönenden Abschluss des Abends. Rainer und Carmen Ernst entführen die Anwesenden per Flug und Mietauto auf eine Schottland-Küstentour.
Duncansby Head, Schottland
Steilklippen, Grashalden, Vogelfelsen, Landzungen, liebliche, grüne Landschaften mit fremdartigen Namen bilden die Heimat von Tausenden und Abertausenden von Meeresvögeln, wie Basstölpel, Tordalken, Austernfischern, Möwen, Trottellummen, Papageientauchern und und und…  Teilweise kleben ihre Nester zu Hunderten an steilen Felsabstürzen. Auch ihr Kot klebt dort und überzieht ganze Oberflächen. Ihr unaufhörliches Geschrei erfüllt die Luft in weitem Umkreis. Da die Eier nicht auch kleben (!), sind sie durch eine raffinierte, konische Form vorm herunterfallen gefeit. Rainer liess sich gar ein solches Ei aus Holz drechseln, um dies zu demonstrieren. Dieses Problem haben die Papageientaucher nicht. Sie brüten in selbstgegrabenen Nisthöhlen.



Während Möwen vollendete Flugkünstler sind,





bewegen sich die putzigen Papageientaucher mit sehr schnellem, wildem Geflatter durch die Luft.

Die Trottellummenjungen müssen sich noch sehr klein über atemberaubende Felsabstürze ins Meer fallen lassen und dabei hoffen, sich nicht zu verletzen oder von Raubvögeln geschnappt zu werden.

Auf der erlebnisreichen Reise hat Carmen Ernst noch andere Highlights ausgewählt. Da ist der Besuch einer steinzeitlichen Siedlung oder eines mit Stonehenge in Südengland verwandten Heiligtums, einem Steinkreis aus riesigen Monolithen. Oder der Aufenthalt in Wick, wo die Ernsts nach den „Wickinger Ahnen“ unseres Präsidenten forschten… Am Schluss setzten die beiden Abenteurer noch auf die Inseln Staffa und Longa Island auf den Inneren Hebriden über. Mehreckige Basaltsäulen bilden die Kulisse zum Eingang der Fingalls-Höhle, einem immensen Felsloch, in welches die Meereswellen mit gewaltigem Getöse hinein- und hinausbrausen, der Ort wo Felix Mendelssohn zu seiner Hebriden-Ouvertüre inspiriert wurde.


Mit unverhohlener Bewunderung und grossem Applaus bedanken sich die Zuschauer für die Superaufnahmen und die humorvolle Präsentation.
Fotos der HV 15 von Johann Klaase, Bilder von Nordschottland von Carmen Ernst, Text von Katharina Germann
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