Pflege Kleckelmoos 21
Naturschutz
Wie
jedes Jahr im Oktober haben kürzlich Mitglieder des Ornithologischen Vereins
Gais den Bereich um das Biotop im Kleckelmoos für den Winter vorbereitet. Der
idyllisch gelegene kleine Weiher mit einer dicht bewachsenen Insel in der Mitte
ist Teil des national bedeutenden Flachmoors Langmoos / Forren, das sich auf
der Hirschbergseite zwischen der Haltestelle Rietli und Gais erstreckt. Es
handelt sich um eines der grössten und schönsten Moore in Ausserrhoden.
Moore
sind jahrtausendealte Lebensräume und schweizweit geschützt. Als gigantische
Wasserspeicher sind sie wichtig für die Wasserrückhaltung. Auch leisten sie als
enorme CO2-Speicher einen wesentlichen Beitrag zur Klimastabilisierung der
Erde.
Entstanden
sind sie in wasserundurchlässigen Mulden und Becken. Millimeter um Millimeter
sind sie nach dem Abschmelzen der letzten Eiszeit vor rund 12 000 Jahren aus
abgestorbenem Pflanzenmaterial (Torf) gewachsen. Eine Vielzahl von seltenen
Pflanzen wächst hier, wie beispielsweise der fleischfressende Sonnentau, das scheidige
Wollgras und die Moosbeere. Im Kleckelmoos findet sich sogar ein Exemplar der
äusserst seltenen Zwergbirke, ein sogenanntes Eiszeitrelikt.
Moorwiesen
werden nur einmal im Herbst gemäht, es handelt sich um sogenannte Streuwiesen. Pro
Natura hat dem Ornithologischen Verein Gais schon vor Jahren den Auftrag
übergeben, das Biotop zu pflegen. Im Herbst wird das Gras rund um den Weiher von
Hand gemäht. Das Schnittgut wird jeweils abgeführt. Es darf nicht liegen
bleiben, da der Boden sonst überdüngt würde. Seit zwei Jahren wird es als
Einstreue im Stall des Weissküfers Hans Mösli weiter verwertet. Mit Kalk
vermengt und nachher mit Stroh abgedeckt entstehen matratzenartige
Bodenabdeckungen, die von den Kühen sehr geschätzt werden.
Die Herbst-Aktion „Pflege Kleckelmoos” ist jeweils sehr stimmungsvoll. Das Mähen, Zusammenrechen und Aufladen des Grases in der wunderschönen Landschaft verbindet und macht allen Freude.
Text und Fotos von Sandra Lutz